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Marie-Claude Borel (1927-1989)

Zum Andenken an Marie-Claude Borel

Marie-Claude Borel   1927-1989 

Am26. Oktober. eine Woche vor Ihrem 62 Geburtstag hat uns Marie-Claude verlassen. Wir können in wenigen Zeilen beschreiben wieviel sie fur so manche über Jahre hinweg bedeutet und getan hat.Wir wissen,dass viele unter Ihnen sie während der letzten Wochen im Krankenaus,in denen ihre Kräfte schwinden sah,durch Ihre Gebeteund Gedanken begleitet haben.Wir möchtenIhnen einige Ausschnitte weitergeben,von was Marcel Grandy an der Abdankung in Montreux vorlas.

 FUER MARIE-CLAUDE   Marcel Grandy

Wenn wir von Marie-Claude sprechen,kommt zuerst in den Sinn: Sie besass das Geheimniss der Freundschaft,der wahren Freundschaft,die die andern nicht zu sich zieht.Sondern Verbindungen schafft zwischen Menschen jeden Alters und jeder Herkunft,einer Freundschaft ,die durchströmt  war von ihrer ganzen Inteligenz,ihrer Phantasie und ihrer Verfügbarkeit.

Marie Claude fühlte sich ganz daheim in der Küche einer Waadtländer Bauernfrau,im Büro einer Aebtissin eines freiburgischen klosters,im Haus eines führenden Mannes in Bern und in einer grossen Zahl anderer Wohnungen.

Sie würzte ihr Leben mit Bedürfnissen die sie in ihrer Umgebung entdeckte und sie versuchte diese in Gesprächen,Besuchen und Briefe zu beantworten.Hat sie nicht doch in diesen beiden letzten Wochen aus dem Spital 80 Briefe verschickt.

Noch vor zwei Jahren war Marie-Claude nach Polen Gereist,um Bekannte ihres Vaters Henri Borel aufzusuchen, die heute Hoffnungsträger ihres Landes geworden sind.

Marie-Claude wandte sich der Sozialarbeit zu und stellte sich dann mit vielen andern Schweizern ,nach den Krieg in Caux zur Verfügung.Sie fand ,wie sie sagte,"eine Motivation um aus meinem Leben etwas Lohnendes zu machen".Seither hat sie sich eingesetzt mit ihrem ganzen Wesen,ihrem lebhaften Geist,ihrer grossen intellektuellen Begabung,ihre Gabe,das Wesentliche zu erkennen,ihrem Herzen.

Humor besass Marie-Claude in reichem Mass.Mankonnte sie leicht necken,sie wehrte sich nicht,nahm sich selbst nicht allzu ernst.Aber sie konnte sich dann auch revanchieren.

In Sri Lanka sah sich Marie Claude vor zwanzig Jahren vor eine Situation gestellt,die eine neue,abendteuerliche Phase ihres Lebens einleitete.Dort entschloss sie sich,einer Französin.Irene Laure,zu helfen indem sie für sie übersetzte und sie dann auf einer Reise nach Singapur,Indonesien,Malaysia und Australien begleitete.Von da an besuchte Madame Laure und Marie-Claude während Jahren immer wieder zusammen Asien und reisten kreuz und quer duch die Welt. jeden Sommer aber kam Marie -Claude zurück um ihre Verantwortung für den Empfang der Gäste und die durchfürung der Konferenzen in Caux zu übernehmen.

Zahlreich sind die Menschen.die im Verlaufe dieser Jahre und dieser Reisen durch diese Schweizerin so voller Glauben und Hoffnung und mit so vielseitigen Interessen ermutigt wurden.Die weltweite Tätigkeit liess sie aber ihre Liebe Heimat nicht vergessen.mit grosser Anteilnahme dachte sie an1991 und fragte sich,was die Schweiz der Welt an ihrem 700.Geburtstag geben könnte- und was unser Land bei dieser Gelegenheit lernen sollte.

Es fiel ihr nicht leicht, die Einschränkungen Anzunehmen, die ihre Krankheit mit sich brachte-"keine Pläne mehr machen zu können"-wo sie doch das Reisen so liebte!

 Aber aus den Briefen dieser letzten drei Krankheitsjahre spricht eine wunderbare Geistige Vertiefung, eine Entfaltung des Herzens.

Heute wollen wir Gott Dank sagen für das Leben und Wirken von Marie-Claude, unser Dank auch für alles,was sie und ihr Bruder Serge durch die Jahre von sich selbst gegeben haben.Wir versprechen Ihnen ihr Zeugniss weiterzutragen und den Kampf mit gleichen glauben und gleicher Verfügbarkeit weiterzuführen.

 Marcel Grandy hat die Kontakte,die Marie-Claude mit Polen pflegte,erwähnt.Von den vielen Beileidsschreiben,die die Familie erhalten hat,möchten wir deshalb den Brief von Prof.und Frau Stanislaw Stomma,Alterspräsident des neugewählten Warschauer Senats veröffentlichen:

"Ich habe Marie-Claude im Sommer 1986 getroffen. Schon bei der ersten Begegnung war ich tief beeindruckt. Ich habe sofort verstanden, was das für ein Mensch ist. Man hat selten das Glück, solche ausserordentliche Menschen zu treffen. Es ist schwer, diesen Eindruck zu begründen: man fühlt das. Sie strahlen die Ruhe kann und den ganz geistigen Frieden aus. Den Frieden im tiefste Sinne des Wortes. Ich kan ganz ernst  sagen, dass Marie-Claude zu diesen Menschen gehörte, die unsein Zeugnis  der metaphysischen Werte geben, und die das schweigend und unbewusst tun. sie war jemand von dieser Art, über welche die Zauberin in Andersen Märchen gesagt hat: "Dir kann man nicht helfen, und Du hilfst allen." In ihr verkörpert sich die kluge katholische Wahrheit über die Communio Sanctorum {Gemeinschaft der Heiligen), und in diesem Sinne bleibt Marie-Claude immer mit uns.

Artikelspråk

Deutsch

Artikeltyp
Publiceringsår
1989
Tillstånd för publicering
Nicht festgelegt
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