Gertrude Habluetzel 1909- 1986
Wunderbare Herbsttage wurden uns geschenkt - Tage der Reife. An einem solchen Tag ist Gertrudes Herz still gestanden, für uns alle völligl unerwartet - für viele ein Schock! Sie ist still hinüber gegangen, ohne krank zu sein. Kurz vorher erzählle sie mir angeregt von ihren Ferien am Tegernsee, war fröhlich wie immer, sah gesund aus, fühlte sich aber müde. Wie konnte sie sich freuen! sie lebte mit dem Herzen, wie wenige es tun,und war darum auch verletzlich. Sie sorgte für viele in Zürich, Luzern, Caux, Genf, in Frankreich und Deutschland. Sie sorgte auch für mich und meine Mutter, damals, als diese immer schwächer wurde. So etwas verbindet - ihr grosses Anliegen der Ietzten Zeit war Versöhnung. Sie betete, so sagte sie mir, inständig, dass es in jedem von uns geschieht, Versöhnung mit sich selbst, mit Gott, mit jedem andern Menschen, ganz gleich, wie er denkt und lebt, was einmal war, damit Platz sein kann für schöpferische Leben
Vieles spürte sie, oft lange voraus, fand es aber nie Ieicht, darüber zu sprechen. Was wir empfand fülIung Lebens. in diesem Sommer in Caux erlebten, bewegte Gertrude tief. Sie es als ganz grosses Geschenk des Schöpfers. Das war wohl Eruncl cler strahlender Abschluss eines auf dieser Erde gereiften - Doch sie wird uns immer wieder fehlen.
Ruth Lauffer
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