«Es war Nacht, als jemand gegen die Haustür donnerte und mich weckte. Ich hatte Angst. Plötzlich polterten Stiefel die Treppe hoch, die Tür wurde aufgestossen: Gestapo!»
Leif Hovelsen, aktiv im Widerstand gegen die Nazi-besetzung Norwegens, war an die SS verraten worden. Er wurde verhaftet, im Konzentrationslager Grini in Einzelhaft gefangen gehalten, scharf verhört, gefoltert und mit der Todesstrafe bedroht.
Nach Kriegsende hatte er Gelegenheit, sich an seinen Peinigern, die nun selber in Gefangenschaft waren, zu rächen. Aber sein Gewissen machte ihm klar, dass er sich nicht besser verhalten hatte, als seine Feinde. Er musste sein Leben ändern. Die folgende tiefe Glaubenserfahrung führte Hovelsen zu dem Entschluss, sein Leben der Versöhnungsarbeit zwischen Menschen und Nationen zu widmen. Der Ruf führte ihn nach Kriegsende ins Ruhrgebiet, um dort während der folgenden Jahre mit anderen Gleichgesinnten am Aufbau eines neuen, anderen Deutschland mitzuwirken. Als ein stiller Botschafter half er später dabei, zwischen den Regierungen in Oslo und Bonn zu vermitteln und neue partnerschaftliche Beziehungen zu finden.
Der Journalist Hovelsen wurde ein «unermüdlicher, ideenreicher Akteur der Geschehnisse» in vielen Ländern. Sein en Lebensbericht schliesst er: «Ich habe immer nur versucht, der leisen Stimme zu folgen, mit der Gott zu uns Menschen spricht.»
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