MARIANNE VOGT 18 Juli 1927 - 19. April 2011
Wir haben im April Abschied genommen von unserer lieben Freundin Marianne Vogt. Sie ist mit 84 Jahren in St. Galien gestorben, wir vermissen sie.
Marianns Familie wohnte in Uzwil SG und war eng verbunden mit der Industrie dort. lhre Mutter stammte aus der deutschen Nachbarschaft am Bodensee. Schon früh kam Mariann durch eine Tante und Nachbarn mit dem Gedankengut des Amerikaners Frank Buchman in Berührung, das schon vor dem Krieg viele Schweizer ergriff und 1946 zur Gründung des Konferenzzentrums in Caux führte. Damals unter dem Namen Moralische Aufrüstung.
Mariann wurde Sozialarbeiterin und setzte sich während vielen Jahren im Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst ein, in St. Galien und im Toggenburg. Sie tat es mit Überzeugung und Hingabe und blieb mit ihrern Arbeitsteam bis zum Tod verbunden. Ein hartnäckiges Rückenleiden zwang sie jedoch, ihre Stelle frühzeitig aufzugeben und sie musste lernen, mit Schmerzen und ärztlicher Hilfe zu leben.
Bei Besuchen an den Konferenzen in Caux kam Mariann mit Menschen aus aller Welt in Kontakt. Unter ihnen war Joyce Kneale, eine Lehrerin von der zwischen England und lrland gelegenen "Isle of Man". Diese Freundschaft öffnete für Mariann neue Möglichkeiten.
So nahm Joyce sie mit zu einem längeren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten Amerikas. ln der von Rassenunruhen gezeichneten Stadt Richmond, Virginia, fand Mariann in einer Familie herzliche Aufnahme und Freundschaft und kam mit Menschen anderer Hautfarbe zusammen.
Marianns Wohnung hoch über St. Gallen wurde auch ein Zuhause für die Engländerin Joyce. Dank ihrer tatkräftigen Hilfe war es rnöglich, dass Nachbarn, Verwandte, Alte und Junge bei ihnen ein- und ausgingen.
Es kam aber die Zeit, da die gesundheitlichen Note für Mariann zur grossen Last wurden. Sie musste ihre Wohnung verlassen und ins Pflegeheim des Bürgerspitals umziehen. Sie bekam dort aufmerksame Betreuung und fühlte sich bald wohl als Teil einer grossen Gemeinschaft. Manchmal sagte sie, dass sie nirgendwo anders sein möchte.
.Bhüet di Gott" (behüte dich Gott) , das war oft ihr gütiger und herzlicher Abschiedsgruss für uns Besucher.
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