Als Margreth Hâberli 1940 als junge St.Galler Lehrerin den Landwirt Franz Hunziker vom Zürichsee heiratete, galt ihre Liebe neben ihrem Mann auch der Natur, den Tieren, den Pflanzen, der Erde, auch aller Arbeit, und diese innere Zugehërigkeit zum Bauernstand begleitete sie durchs ganze Leben. Drei Sëhne und zwei Tôchter wurden ihnen geschenkt, dazu kamen im Laufe der Jahre Schwiegertëchter und -sôhne und sieben Enkel - eine lebhafte und geliebte Farnilie.
1952 fuhren Margreth und Franz zum erstenmal nach Caux, und diesem Besuch sollten viele weitere folgen. In Caux fanden sie eine gemeinsame Ausrichtung, die ihnen half, zusammen ihre vielerlei Aufgaben besser zu bewâltigen. "Gestârkt und mit klarem Blick kehrten wir jeweils zu unserer Familie und Gemeinde zurück", schreibt Margreth. AIs ihr Gatte beschioss, dem Konferenzzentrum alle Âpfel, die es fur den grossen Haushalt benëtigte, aus seinen eigenen Obstanlagen - spâter jenen des Sohnes - ZUT Verfügung zu stellen, da stand Margreth mit ihrer vollen Überzeugung neben ihm. Daraus wurde eine feste Tradition von über 25 Jahren. Margreth freute sich immer, die mit ihrem Lieferwagen von Caux anfahrenden Mânner und Frauen zu empfangen.
Noch durch ein weiteres Band war Margreths Leben eng mit der Arbeit der Moralischen Aufrüstung verknüpft: die Publikationen des CauxVerlags und die "Caux Information". Beide haben in ihr eine eifrige Kundin und Leserin verloren. Das geschriebene Wort war ein Iebendiger Teil ihres Lebens, es lief durch ihre Hânde zu andern Menschen, Landwirten, Künstlern, Zeitungsleuten, wie sie eben zu ihrem und ihres Mannes weiten Beziehungsnetz gehërten.
Margreth Hunziker war selbst eine Frau der Feder und besonders eine begnadete, ja leidenschaftliche Briefeschreiberin. Wer hat die Grüsse alle gezâhlt, die von ihrer sonnigen Stube hinausgingen in alle Welt, mit Geschichten über die Blüte des Frühlings, den Hagelschlag, Arbeit und Leben auf dem Hof. Gemeinschaft bauen war vielleicht Margreths tiefstes Anliegen und eigenes Bedürfnis. Sie brauchte dazu nicht grosse Worte und Erkenntnisse, sondern sie diente dem himmlischen Vater, indem sie die Menschen mit Liebe umgab.
Wie viele Gâste haben, manchmal auch zu Unzeit, an ihrem Tisch Platz gefunden! Wie viele frohe oder bekümmerte Menschen hat sie mit ihren frôhlichen bunten Gartenstrâussen beglückt! So schuf sie in ihrer einfachen, liebevollen Art Gemeinschaft, unermüdlich.
"Hartnâckigkeit in der Liebe" nannte es der tschechische Pfarrer in seiner Abdankung, und weiter: "Sterben ist Ernte. Es ist die Ernte, bei der Gott Garbe um Garbe fur seine Ewigkeit einbringt." Mit diesen Worten verband er Margreths Sterben mit ihrem erfullten Leben, fur das wir tief dankbar sind.
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