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John war Geschäftsführer und Direktor einer der größten Sohlenledergerbereien in Merseyside. Er war mehr als 60 Jahre lang mit Margaret, einer Friedensrichterin, verheiratet, und die meiste Zeit davon lebten sie in Runcorn, Cheshire.
John wurde um 1888 in Britisch-Honduras geboren. Sein Vater war ein methodistischer Pfarrer, der später in Plymouth, Großbritannien, stationiert war. John erhielt ein Stipendium für das Plymouth College, wo er unter anderem Latein und Griechisch studierte, was dem Wunsch seines Vaters entsprach, ebenfalls Pfarrer zu werden. Aber Johns Gedanken waren eher bei den Berufen.
Als sein Vater nach Runcorn, Cheshire, umzog, hatte John Schwierigkeiten, eine Stelle zu finden. Einer aus der Gemeinde seines Vaters war ein führender Gerber, und als sein Vater mit ihm sprach, sagte er: "Sag ihm, er soll um sechs Uhr morgens kommen und seine Arbeitskleidung anziehen. Ich glaube nicht, dass er viel taugen wird, aber ich werde ihm auf jeden Fall eine Chance geben.
John hantierte mit schweren Häuten und nassen Fässern. Er sagte: "Wenn man durch die tiefen Gruben mit dem Gerbstoff läuft, braucht man einen guten Trittsinn und einen schlechten Geruchssinn.
Als der Erste Weltkrieg ausbrach, schloss sich John dem King's Own Liverpool Battalion an. Doch die Ausbildung war zu hart und er bekam ein Mittelohrproblem. Er wurde aus der Armee entlassen, was er als "eine schreckliche Sache" empfand.
Als er sich wieder erholt hatte, war die Lederindustrie zu einem geschützten Gewerbe geworden, was bedeutete, dass die Arbeit als zu wichtig angesehen wurde, als dass er wieder einberufen werden konnte.
John ging in den Verkauf, wo er gut zurechtkam. Nach etwa zehn Jahren half er beim Aufbau einer eigenen Gerberei, die sich auf "amerikanisches" Leder für Schuhseelen spezialisierte.
Während dieser ganzen Zeit war John sehr aktiv in der Kirche. Ich dachte, ich sei ein guter Kerl", sagte er. Aber das taten offenbar nicht alle, denn meine Schwester schenkte mir ein Buch mit dem Titel "For Sinners Only".
John war davon überzeugt, dass absolute Ehrlichkeit im Geschäftsleben nicht funktionieren würde, also lehnte er "alles ab".
Später wurde er jedoch von einem Jugendleiter einer örtlichen anglikanischen Kirche angesprochen. Er sagte zu John: "Ich bin zu Ihnen gekommen, weil ich in einem Schlamassel stecke. Ich scheine meinen Glauben und die Zuneigung zu meiner Frau und meinen Kindern verloren zu haben, und ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. John hielt es für das Beste, diesem Mann vorzuschlagen, dass sie eine Zeit des Hörens auf Gottes Führung versuchen sollten. John hatte einen klaren Gedanken: "Solange du nicht ehrlich zu deiner Frau und deiner Familie bist, wirst du weder diesem Mann noch sonst jemandem helfen können.
Margaret gegenüber ehrlich zu sein, was in seinem Leben falsch lief, war schwierig, aber es führte zu einer neuen Beziehung.
Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs war John Direktor und Generaldirektor der Camden Tannery in Runcorn. Es gab eine eintägige Arbeitsniederlegung, von der die Geschäftsführung überrascht wurde. Offensichtlich hatten sich Missstände aufgestaut. John erzählte Margaret davon, und sie hatten eine Zeit des stillen Nachdenkens. Margaret sagte: "Warum bist du nicht so ehrlich zu den Männern, wie du es zu mir warst? Das funktioniert zu Hause, warum sollte es nicht auch in der Gerberei funktionieren?
John sagte, er sei "wütend", wisse aber tief im Inneren, dass seine Frau recht habe.
Dies war der Beginn einer Veränderung in der Gerberei.
John versammelte die Belegschaft und teilte ihnen mit, dass sie auf einer neuen Grundlage arbeiten würden. Er rief den Betriebsrat herbei. Tom", sagte er, "ich habe euch nicht vertraut und euch keinen Grund gegeben, mir zu vertrauen. Das tut mir leid. Ich möchte auf der Grundlage völliger Ehrlichkeit arbeiten und alle Karten auf den Tisch legen, auf der Grundlage dessen, was richtig ist, und nicht, wer Recht hat.
Tom war skeptisch. Aber John rief die Gewerkschaft hinzu und bat sie, die Lohnsätze durchzugehen. Er beunruhigte die Direktoren, überzeugte aber die Belegschaft, dass er es ernst meinte. Schließlich wurde ein Betriebsrat gegründet, lange bevor dies in Mode kam, wobei in jeder Abteilung eine gleiche Anzahl von Arbeitern und Angestellten gewählt wurde. Dieser wurde zum Mittelpunkt einer neuen Partnerschaft, in der die Unternehmensleitung und die Gewerkschaftsvertreter alle Angelegenheiten des Unternehmens besprechen konnten. Bemerkenswerterweise wurden fast alle Beschlüsse des Betriebsrats einstimmig gefasst.
Ein Mann sagte zu John: "Ich finde, Sie sind ein Mensch. Ich dachte, du lebst in einer ganz anderen Welt als wir".
John war anschließend 21 Jahre lang Vorsitzender des Lederinstituts, das er selbst gegründet hatte. Außerdem war er Treuhänder des Tirley Garth Trust, dem das MRA-Zentrum in Cheshire gehörte.
Er starb 1988 im Alter von 101 Jahren.
Einen Artikel über die Geschichte von John Nowell finden Sie hier.
